Reisen, um neue Inspiration zu finden...
… oder wie ich zur Farbauswahl für den Exploding Heart Quilt gekommen bin.
Wie bin ich eigentlich dazu gekommen?
Im Dezember bin ich auf eine vierwöchige Segeltour gegangen. Es hieß einmal über den Atlantik segeln, von Lissabon nach Cayenne mit Zwischenstopps auf den Kanarischen und den Kapverdischen Inseln.
Für mich gab es ein ein klares Ziel auf dieser Reise, Ruhe finden und zu mir kommen. Denn dies habe ich das ganze Jahr über sehr vermisst. Der Dauerstress und die ständige Anspannung haben bis zum Dezember, also dem Start der Reise, ihre Spuren hinterlassen.
So war es für mich nicht ganz verwunderlich, dass ich mit einer schönen Erkältung und nicht vorhandener Stimme in den Urlaub gestartet bin. Ein bisschen blöd war es schon, da ich mich nicht immer so mit allen unterhalten konnte, wie ich es wollte.
Schlussendlich war es aber gut, denn ich habe wieder mehr auf meinen Körper und mein Bedürfnis nach Ruhe und Ausgeglichenheit gehört. Die Tage standen ganz im Sinne „Go with the flow“, also immer alles so nehmen, wie es kommt und sich nicht über Kleinigkeiten aufregen.
Während dieser Zeit an Bord hatte ich nun viel Zeit über mich und meine Ziele für das neue Jahr nachzudenken und es kam mir gleich zu Beginn ein Projekt in den Sinn, welches ich schon sehr lange umsetzen wollte. Nämlich den Exploding Heart Quilt von Slice of Pi Quilts nähen.
Die Anleitung hatte ich von meinen Eltern geschenkt bekommen und ich hatte mir sehr viele Bilder in den Sozialen Netzwerken angeschaut. Jedoch hatte ich bis dahin noch keine Idee, welche Farbkombination ich wählen sollte. Irgendwie fühlte sich nichts passend an.
Die richtige Farbkombination
Um nun die für mich richtige Farbkombination zu finden, habe ich mir sehr viel Zeit gelassen. Dabei habe ich mir jeden Tag etwas Zeit genommen und habe auf das Wasser geschaut. So konnte ich meine Gedanken zum einen um diesen Quilt herum fließen lassen aber auch meine anderen Gedanken ausblenden. Das Meer hat da eine ganz eigene beruhigende Wirkung auf mich.
Fasziniert hat mich während der Überfahrt immer wieder das Farbspiel zwischen Himmel, Sonne, Wolken und dem Meer. Und ganz langsam hat sich bei mir die Farbkombination in meinem Kopf gebildet. Es entstand ein Bild des Quilts, bei dem sich als Hintergrundfarbe ein dunkles Blaugrün widerspiegelt. Das Herz selbst wird durch Gelb- und Orangetöne dargestellt, wobei einzelne hellblaue Zwischentöne erscheinen, die die Wasserspritzer wiedergeben sollten.
Als dieses Bild in meinem Kopf war, wollte ich sofort loslegen. Das war natürlich so mitten auf dem Atlantik nicht möglich, aber das Bild hat sich so ziemlich in meinem Kopf festgesetzt.
Neues Jahr, neues Projekt
Ich konnte es nun nicht mehr erwarten, einerseits war ich sehr traurig, das Schiff und alle sich darauf befindenden Personen zu verlassen (ich wäre am liebsten weiter mitgesegelt), andererseits wollte ich das Projekt Exploding Heart Quilt beginnen.
Kaum war ich zu Hause und die erste Arbeitswoche lag hinter mir, bin ich in meinen Lieblingsstoffladen gegangen und habe mich dort nach Stoffen umgeschaut. Die Farben an sich hatte ich in meinem Kopf. Nun wisst ihr ja sicherlich, dass es so viele unterschiedliche Stoffe und Farbvarianten gibt, dass es manchmal trotz einer guten Vorstellungsgabe schwierig ist, die passenden Stoffe zu finden.
Erschwerend kam für mich hinzu, dass ich mir anfangs noch nicht sicher war, ob ich nur drei Farben nehmen sollte oder wie in der zweiten Farbvariante angegeben 15 verschiedene Gelb- und Orangetöne zusammen mit einigen Blautönen.
Da ich ein sehr strukturierter Typ Mensch bin und ich mich doch sehr schwer tue, wenn nicht alles mit gleicher Anzahl vorhanden ist, habe ich mich schlussendlich für drei Farben plus Hintergrundfarbe entschieden. Dies machte es auch einfacher mit der Stoffauswahl, da es nicht genügend Gelb- und Orangetöne gab und auch keine Fat Quarter in dieser Anzahl in den Farben vorlagen.
Somit habe ich mich für folgende Stoffe entschieden:
Der Hintergrundstoff ist ein dunkles Blaugrün, welches sehr gut zur Ozeanfarbe passt, die an den meisten Tagen vorgeherrscht hat. Dazu ein Gelb und ein Orange sowie ein schönes Karibikblau in Batikstoffen und fertig ist meine Stoffauswahl.
Das Karibikblau würde mit der Farbkombination zwar doch mehr mit eingebunden sein, als ursprünglich geplant, aber damit kann ich sehr gut leben.
Und los geht es mit dem Zuschnitt
Gleich an dem Tag und am nächsten habe ich mich daran gemacht und die Stoffe für die ersten Quadrate zugeschnitten. Hierbei habe ich mich erst einmal nur um die Quadrate gekümmert, die unterschiedlich vernäht werden.
Gerade bei dem Hintergrundstoff muss man da auch wirklich erst mit den größeren Quadraten anfangen, damit man zum Schluss noch genügend Stoff für die kleineren Quadrate hat. Hier habe die Streifen auch gleich zugeschnitten und dann aber erst einmal zur Seite gelegt.
Das Nähen kann starten
Nach dem auch die drei Hauptfarben zugeschnitten waren, ging es an das Nähen der ersten Quadrate. Die Anleitung ist so gut geschrieben und mit Zeichnungen ergänzt, dass es sehr einfach ist den Anweisungen zu folgen. So habe ich mich in den folgenden Tagen immer wieder an meine Nähmaschine gesetzt und genäht. Um mich zusätzlich bei der Umsetzung des Quilts zu fordern, habe ich mich in verschiedene Abendnähkurse in meinem Lieblingsstoffladen eingeschrieben. So hatte ich immer einen festen Termin, an dem ich mir selbst Zeit für das Nähen genommen habe.
Während einer Lehrgangswoche am Arendsee habe ich mich an zwei Abenden an die Arbeit gemacht und die restliche Quadrate aus dem Hintergrundstoff zuzuschneiden und die genähten Quadrate auf eine Einheitsgröße zu trimmen. Kleiner Hinweis: Wenn ihr es gleich nach dem Nähen der einzelnen Quadrate macht, spart ihr euch das doch sehr stupide Trimmen am Ende.
Auslegen der Quadrate zu einem Quilt
An einem der ersten Februarwochenende war ich bei meinen Eltern. Dort habe ich genügend Platz gehabt, die einzelnen Quadrate des Quilts auszulegen und die Reihenfolge zu bestimmen. Dies hier ist das Ergebnis:
Von Quadraten zum Quilt
Da alle Quadrate nun eine Einheitsgröße haben, ist das Zusammennähen der einzelnen Reihen sehr leicht. Hier habe ich mir trotzdem zur Sicherheit die Anleitung danebengelegen, damit ich die Quadrate auch entsprechend ihrer Ausrichtung zusammennähe.
Während eines Nähseminars an einem Samstag konnte ich alle Quadrate zu Reihen zusammennähen und zudem die ersten vier Reihen zusammennähen. Dies ist zwar direkt in der Mitte passiert, aber da die Anleitung so gut ist, passen die Reihen sehr gut übereinander und es gibt keinen Versatz.
Hier sehr ihr die ersten Reihen zum Zusammennähen bereit:
Die nächsten Reihen werden in den nächsten Wochen folgen, so dass das Top hoffentlich vor Ostern fertiggestellt ist.